Theologie des Leibes – für viele ein unbekannter Begriff, für nicht wenige wohl auch ein wenig altmodisch anmutend. Wer spricht heute noch vom Leib, wo doch die Strahlkraft sportlich-durchtrainierter Körper die öffentlichen Werbeflächen dominiert?
Doch der Körper des Menschen ist mehr als die Gesamtheit seiner Zellen. Er trägt mehr als physiologisches Leben in sich. Darum bezeichnen wir ihn als Leib, der mit dem Geist und der Seele der Person eine Einheit bildet. Und nicht nur das. Durch diesen Leib hindurch teilt Gott uns etwas über sich selbst und über uns mit. Genau das bezeichnen die Worte Theo-Logie des Leibes – Gott spricht zu uns durch unseren Leib.
Ist das nicht etwas nur für Experten? Nein, ganz und gar nicht. Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II., hat seit seiner Studienzeit in der persönlichen Begleitung von jungen Erwachsenen und Eheleuten die Bedeutung dieser Selbstmitteilung Gottes für die Erkenntnis des Menschen über sich selbst und seine Berufung zur Liebe erkannt. Er vermittelte sie über Jahrzehnte in seelsorglichen Gesprächen und schrieb sie später in Büchern nieder. Kurz nach Beginn seines Pontifikates begann Johannes Paul II., in seinen Katechesen auf dem Petersplatz über die Bedeutung der Leiblichkeit zu sprechen und bezeichnete den Inhalt seiner Ansprachen als Theologie des Leibes. Wir haben ihre Grundzüge kurz und systematisch in fünf Sprachen zusammengefasst unter dem Titel Die Liebe, nach der wir uns sehnen. Zur Theologie des Leibes vom Hl. Johannes Paul II. (EOS-Verlag ISBN 978-3-8306-8098-7). Mit einem Vorwort von Kardinal Angelo Scola.
Wir schlagen die Theologie des Leibes erneut vor, weil sie gerade heute konkrete, lebensnahe Hilfe sein kann, um die Fülle des Mann- und Frauseins, die Bedeutung der Elternschaft und die Schönheit der Sexualität zu entdecken. Und das betrifft jeden von uns.